Gehörloser Kandidat aus dem Kanton Bern für den Nationalrat

Der Berner Christian Gremaud hat sich entschlossen, die Anliegen der Gehörlosen und Hörbehinderten im Nationalrat zu vertreten.

Er kandidiert für die Sozialdemokratische Partei Bern und erklärt seine Mission wie folgt: «Eine von fünf Personen in der Schweiz lebt mit einer Behinderung, das sind rund 20 % der Bevölkerung. Dies entspricht 1,8 Millionen Menschen mit Behinderungen, die in der Schweiz leben. Die aktuelle Situation der Schweizer Politik für Menschen mit Behinderungen gehört in Bezug auf Zugänglichkeit und Inklusion noch nicht zu den besten der Welt. Viele Barrieren, von denen Menschen mit Behinderungen betroffen sind, bestehen immer noch in allen Bereichen; wie dem Arbeitsmarkt, dem Zugang zur Gesundheitsversorgung, der Mobilität etc. Aus meiner Sicht als gehörlose Person gibt es zu geringe Fortschritte bei der Barrierefreiheit. Beispielsweise habe ich im Beruf nur Anspruch auf 10 Stunden Gebärdensprachdolmetschen pro Monat. Diese Beschränkung schränkt folglich meinen Zugang zur Arbeit ein. In den letzten 20 Jahren bin ich bei einigen Arbeitgebern aufgrund meiner Gehörlosigkeit diskriminiert worden. Aus diesem Grund möchte ich, dass die Stimme einer Person mit Behinderung in der politischen Debatte unseres Landes zählt. Diese Stimme sollte zur Beseitigung von Diskriminierungen beitragen.»

Webseite von Christian Gremaud

Kampagne-Webseite von Christian Gremaud

Liste der Nationalratskandidaten der SP Bern

 

Inklusiver Swiss Bike Park

Auch Bundesrat Albert Rösti war am 07. März 2023 bei der Eröffnung des Clubhauses des Swiss Bike Park in Oberried als Festredner zugegen. Seine Rede wurde in Gebärdensprache übersetzt.  Bei der Eröffnung waren dabei: Andreas Binggeli, Präsident Gehörlosen Sportclub Bern, Theo Juker, Präsident IGGH, und Brigitte Schökle, Geschäftsführerin IGGH.

Seit zwei Jahren wirkte die Interessengemeinschaft Gehörlose und Hörbehinderte als Inklusionspartner mit. Das neue Swiss Bike Park in Oberried neben dem Hauptgeschäft von Thömus AG wurde von Anfang an gemäss den Richtlinien des hindernisfreien Bauens (SIA 500) geplant und umgesetzt. Weitere Inklusionspartner sind die Stiftung Cerebral, Schweizerische Paraplegiker-Stiftung, PluSport und die Stiftung Denk an mich.

Im Clubhaus befindet sich ein Schulungsraum, der über eine induktive Höranlage verfügt.

Mehr Informationen zur Hindernisfreiheit des Swiss Bike Park

 

 

Fotos: Theo Juker
Foto Jubiläumsapéro

Jubiläumsapéro 25 Jahre IGGH

Theo Juker, Präsident der Interessengemeinschaft Gehörlose und Hörbehinderte IGGH, konnte am 31. Januar 2023 über 50 geladene Vertreter der Kollektivmitglieder, Ehrenmitglieder und Gäste zum Jubiläumsapéro begrüssen. Darauf traten folgende Gratulanten auf das Podium:

  • Othmar Lehmann, Vizepräsident von Pro Audito Bern, der eine Grussbotschaft des verhinderten Präsidenten Christoph Künzler verlas.
  • Daniel Lehmann, Präsident Gehörlosenverein Alpina Thun
  • Yvonne Zaugg, Präsidentin Gehörlosenverein Bern
  • Andreas Binggeli, Präsident Gehörlosen Sportclub Bern GSCB

Anschliessend nahm uns Theo Juker mit auf eine multimediale Zeitreise von der Gründung der IGGH bis heute. Die eindrücklichen historischen Bilder und Kurzfilme zeigten eine breite Palette von Aktivitäten, die von Tagungen zum öffentlichen Verkehr über hindernisfreies Bauen bis hin zu barrierefreier Kultur reichten.

Beim anschliessenden Apéro wurden leckere Köstlichkeiten serviert. Manch einer erzählte lustige Erinnerungen oder lernte neue Leute kennen.

Plötzlich wurde es dunkel. Wunderkerzen erhellten die ins Auditorium gebrachten Geburtstagstorten und markierten den ersten Höhepunkt unseres Jubiläumsjahres. Die Anwesenden hatten die Qual der Wahl zwischen Schokoladen- und Zitronentorte, frisch zubereitet vom Restaurant der Stiftung Uetendorfberg.

Wie geht es weiter im Jubiläumsjahr?

Die eigentliche Jubiläumsfeier findet am 10. Juni 2023 im Hotel Kreuz in Bern statt. Nach der Mitgliederversammlung folgt das Festprogramm.

Den Abschluss des Jubiläumsjahres bildet das FORUM IGGH für Menschen mit einer Hörbehinderung am 27. Oktober 2023, an dem wir unsere Jubiläumschronik präsentieren.

Visualbild Stellenausschreibung

BRB sucht neue Geschäftsleiter:in, 20%

Die Behindertenkonferenz Stadt und Region Bern (BRB) ist ein Verein, bestehend aus verschiedenen Organisationen der Behinderten-Selbst- und Fachhilfe. Sie engagiert sich als zentrale Anlaufstelle für die Anliegen von Menschen mit Behinderungen.

PDF BRB-Stellenausschreibung

Visualbild Ausschreibung

Praktikum bei der Fachstelle Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen der Stadt Bern

Die Inklusion von Menschen mit Behinderung ist uns wichtig. Wir ermuntern deshalb insbesondere Menschen mit Behinderungen, sich zu bewerben. Für die Fachstelle Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen der Stadt Bern suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung eine*n

Hochschulpraktikant*in

60 – 100 % | befristet bis 31.12.2023

Ihre Tätigkeiten

  • Unterstützung bei der Konzeption von Austausch-Gefässen mit Personen mit kognitiven oder psychischen Beeinträchtigungen sowie neurodivergenten Personen
  • Mitarbeit bei der Kommunikation der Fachstelle (Webseite, Aktualisierung von Merkblättern etc.)
  • Umsetzung von Massnahmen der Barrierefreien Online-Kommunikation

Ihr Profil

  • Hochschulabschluss in Sozial-, Geistes- oder Rechtswissenschaften (oder fortgeschrittenes Studium)
  • Kompetenzen in Gleichstellungsfragen zu Menschen mit Behinderungen
  • Erfahrung in Projektarbeit
  • Versiert im Umgang mit Office-Anwendungen
  • Stilsicher im schriftlichen und mündlichen Ausdruck

Ihr Kontakt

Für weitere Auskunft steht Ihnen Rahel Reinert, Leiterin Fachstelle Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen der Stadt Bern, Telefon 031 321 74 76, E-Mail rahel.reinert@nullbern.ch gerne zur Verfügung.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbungsunterlagen.

Ihre Unterlagen senden Sie online

oder an: rahel.reinert@nullbern.ch

Visual Barrierefreie Laufbahnberatung

Neu: Barrierefreie Laufbahnberatung

Gehörlose und Hörbehinderte, die auf eine angepasste Kommunikation angewiesen sind, wird der Zugang zur Arbeitswelt unnötig erschwert. Zusammen mit dem S&B Institut für Berufs- und Lebensgestaltung, der Beratung für Schwerhörige und Gehörlose (BFSUG) und dem Netzwerk GSD (Gebärdensprachdolmetschen) entwickelte der Schweizerische Gehörlosenbund SGB-FSS ein barrierefreies Angebot. Dieses soll im Arbeitsmarkt gehörlosen und hörbehinderten Menschen dieselben Möglichkeiten bieten wie hörende Erwerbstätige.


Mehr Informationen und Anmeldung bei der Beratungsstelle für Schwerhörige und Gehörlose BFSUG

Visualisierung Steuererklärung mit Geldnoten und Taschenrechner.

Hörbehinderung: Welche Steuerabzüge sind möglich?

Was viele nicht wissen: Die Rehabilitationskurse der Interessengemeinschaft Gehörlose und Hörbehinderte IGGH sind steuerlich absetzbar. Dazu gehören auch die Kurse «Lippenlesen mit Hörtraining» und Gedächtnistraining.

Folgende Ausgaben sind steuerlich abzugsfähig:

  • Kosten für Hörgeräte
  • Kosten für Kurse
  • Kosten für Schriftdolmetschen
  • Pauschalabzug für Hörbehinderte (CHF 2’500)
  • Ärztliche Behandlungskosten und Medikamente
  • Wehrpflichtersatzabgabe
  • Feuerwehrersatzabgabe


Mehr dazu im Beitrag von Pro Audito Schweiz.

 

Wähle Cyril Haudenschild für die Behindertensession im Bundeshaus!

Wir tragen unsere Forderungen in das Bundeshaus! Anlässlich der Behindertensession im März 2023 werden 44 behinderte Parlamentarier:innen ihre Anliegen präsentieren.

Für den Kanton Bern stellt sich Cyril Haudenschild zur Wahl. Der Gebärdensprachpädagoge und Polymechaniker verfügt über umfangreiche Erfahrungen in der Sensibilisierung der Gesellschaft. Er verlangt vom Bundesrat die Anerkennung der Gebärdensprache.

Diese und weitere Anliegen stellte Cyril Haudenschild aus Thun in seinem Flyer zusammen.

PDF Flyer Cyril Haudenschild

Jetzt Cyril Haudenschild wählen (Behindertensession 2023)

Link zu Kandidaten von Pro Audito Schweiz

Foto: Parlamentsdienste 3003 Bern
IGGH-Logo 25-Jahre-Jubiläum 1998–2023

IGGH feiert 25 Jahre Jubiläum

Die schweizweite Diskussion zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung war Auslöser für die Gründung der IGGH. Gehörlose und hörbehinderte Menschen waren von verschiedenen Ausgrenzungen in der Gesellschaft betroffen. Dreizehn Vereine und Institutionen, darunter Gehörlosenvereine, Schwerhörigenvereine und Organisationen aus dem Kanton Bern, schlossen sich zusammen, um gemeinsam eine starke Interessenvertretung zu schaffen.

Titelbild IGGH-Zeitung mit Gruppenfoto vom Vorstand.

Unter dem ersten Namen «Interessengemeinschaft Gehörlose und Hörbehinderte im Kanton Bern» fand am 31. Januar 1998 die Gründungsversammlung statt. Heute umfasst die IGGH auch den Kanton Freiburg.

Die IGGH engagierte sich im Laufe der 25 Jahre für diverse Themen und gründete entsprechende Arbeitsgruppen und Vereine:

Arbeitsgruppe Baunorm: Gehörlose und hörbehinderte Fachleute aus der Baubranche erarbeiteten Grundlagen für hörbehindertengerechtes Bauen, die später in die Architekturnorm SIA 500 für hindernisfreies Bauen einflossen.

Öffentlicher Verkehr: In Zusammenarbeit mit der damaligen Fachstelle «Behinderte und öffentlicher Verkehr» fanden Tagungen statt, um Anliegen mit den Transportunternehmen zu besprechen. Von 2010 bis 2013 führte die IGGH eine Koordinationsgruppe für hörbehinderte Menschen im öffentlichen Verkehr.

Kultur: Zu den ersten erfolgreichen Pionierprojekten gehörte die Realisierung eines Videoguide für die Einstein-Ausstellung im Historischen Museum 2010. Auf einem Apple iPod konnten Interessierte die anschaulichen Erklärungen zu Einsteins Relativitätstheorie in Gebärdensprache und mit Untertiteln nachvollziehen. Ein wichtiges Anliegen der IGGH ist nach wie vor die Schaffung von Zugängen zu kulturellen Veranstaltungen in Museen, im Theater oder an Open-Air Anlässen. Wir wirkten beim Pilotprojekt «Kultur Inklusiv» von Pro Infirmis mit. Seit 2012 werden die Thunerseespiele in Gebärdensprache interpretiert und eine Höranlage angeboten.

Jugehörig: Die von der IGGH gegründete Arbeitsgruppe «Jugehörig» ist seit 2008 ein schweizweiter Verein, der den Erfahrungsaustausch unter hörbehinderten Jugendlichen und jungen Erwachsenen fördert.

Kommunikationsforum KoFo: Die im 2002 geschaffene Arbeitsgruppe KoFo veranstaltet bis heute spannende Vorträge mit Diskussionen. Beispielsweise erzählten gehörlose Frauen aus Japan über ihr Leben im Fernost. Oder neue Technologien wie das Videophon wurden vorgestellt.

Kurswesen: Seit 2004 organisiert die IGGH ein breites Kursangebot mit diversen Rehabilitationskursen und Freizeitangeboten als Mandat von Pro Audito Bern und mit Finanzhilfe des Bundesamtes für Sozialversicherungen BSV.

Regionalpartnerschaft SGB-FSS: 2016 begann die Kooperation zwischen der IGGH und dem Schweizerischen Gehörlosenbund SGB-FSS.

Das Engagement umfasst die Sensibilisierung und Beratung zur Welt der Gehörlosen sowie die politische Einflussnahme. Im Zentrum steht die Anerkennung der Gebärdensprache im Kanton Bern. Eine entsprechende Motion, welche in ein Postulat umgewandelt wurde, ist seit 2020 im Grossen Rat hängig.

Mit einem Jubiläumsapéro für Gründungs-, Ehren- und Kollektivmitglieder sowie geladene Gäste wird am 31. Januar 2023 das Jubiläumsjahr eingeläutet.

Die eigentliche Jubiläumsfeier findet am 10. Juni 2023 im Hotel Kreuz in Bern statt. Im Anschluss an die Mitgliederversammlung findet ein Festprogramm statt.

Das Jubiläumsjahr endet mit dem FORUM IGGH Für Menschen mit einer Hörbehinderung am 27. Oktober 2023, bei dem wir unsere Jubiläumschronik präsentieren werden.

Betriebsferien der Geschäftstelle IGGH

Die Geschäftsstelle der Interessengemeinschaft Gehörlose und Hörbehinderte ist ab Samstag, 24. Dezember 2022 geschlossen. Am Dienstag, 03. Januar 2023 sind wir wieder für Sie da.

Wir wünschen Ihnen schöne, erholsame Festtage und ein gutes, gesundes neues Jahr 2023.

Team Geschäftsstelle IGGH