Foto: Ein Grossrat meldet sich zu Wort und wird von einer Dolmetscherin in Gebärdensprache übersetzt.

Aufruf: Wir markieren Präsenz im Grossen Rat am 07. Dezember 2022

Das neue Behindertenleistungsgesetz BLG wird in der Wintersession im Grossen Rat beraten. Daher müssen wir vor Ort Präsenz markieren und sichtbar sein, damit die Berner Grossrät:innen die gehörlosen und hörbehinderten Menschen wahrnehmen.

Foto: Hörbehinderte und gehörlose Zuschauende verfolgen eine Ratsdebatte.Ein Dolmetschdienst DSGS sorgt für eine laufende Übersetzung am Vor- und am Nachmittag:

  • Beratung am Vormittag: 09.00 – 11.45 Uhr
  • Beratung am Nachmittag: 13.30 – 16.30 Uhr

Für die Aktion der Kantonalen Behindertenkonferenz KBK Bern hat die Interessengemeinschaft Gehörlose und Hörbehinderte ein Gebärdensprache-Dolmetschdienst bei den Parlamentsdiensten eingefordert.

Wir treffen uns am Mittwoch, 07. Dezember 2022 um 08.45 Uhr vor dem Grossen Rat des Kantons Bern, Rathausplatz 2, 3011 Bern.

Wir gehen gemeinsam zur Zuschauertribüne.



Mehr Informationen: www.kbk.ch

Fotos: Beat Ledermann.
Logo auawirleben

Praktikumsstelle: auawirleben Theaterfestival 2023

Das jährlich stattfindende Theaterfestival auawirleben holt während jeweils zwei Wochen im Mai internationale Theaterproduktionen nach Bern. Von Februar bis Mai 2023 ist eine Praktikumsstelle zu vergeben. Bewerbungen von Menschen mit einer Behinderung werden bevorzugt.

Bewerbungsfrist bis 20. November 2022.

PDF Ausschreibung Praktikum 2023

Screenshot Erklärvideo zur Abstimmung LSI

Historischer Tag: Tessiner:innen anerkennen die Gebärdensprache!

Ein historischer Moment und ein wichtiger Schritt in Richtung Selbstbestimmung für gehörlose Menschen. Das Tessiner Stimmvolk hat heute mit grosser Mehrheit die Anerkennung der Gebärdensprache in der kantonalen Verfassung verankert.

Im italienischen Erklärvideo wird die Abstimmungsvorlage erläutert.

Der Schweizerische Gehörlosenbund begrüsst die Tatsache, dass das Tessiner Volk heute, am 30. Oktober 2022, die Einführung von Artikel 13a in die Kantonsverfassung mit 86,2% Ja zu 13,8% Nein angenommen hat. Damit ist die Gebärdensprache nun rechtlich anerkannt, ebenso wie die vorgeschlagenen Massnahmen zur Förderung der Zugänglichkeit und der Integration von Menschen mit Behinderungen! Ein historischer Tag für die Gehörlosengemeinschaft.

Heute hat auch die Tessiner Bevölkerung Sensibilität und Aufmerksamkeit für die Frage der Integration von gehörlosen Menschen bewiesen, indem sie deren Muttersprache als offizielle Sprache anerkennen. Die Präsidentin des Schweizerischen Gehörlosenbundes, Tatjana Binggeli, zeigt sich begeistert: «Die heutige Abstimmung lässt gehörlose Menschen mit mehr Gelassenheit und Sicherheit in die Zukunft blicken. Die Anerkennung ist in der Tat die Grundlage, die wir brauchten, um konkret zu fordern, dass die Rechte von gehörlosen Menschen respektiert werden und dass sie endlich gleiche Chancen geniessen können».

Das Tessin kann sich nun rühmen, nach Genf und Zürich der dritte Kanton der Schweiz zu sein, der die Gebärdensprache rechtlich in seiner Verfassung anerkennt! Der Schweizerische Gehörlosenbund wird sich umgehend dafür einsetzen, dass diese Anerkennung nicht nur auf dem Papier steht, sondern in der Praxis umgesetzt wird, um die Gleichberechtigung der gehörlosen Menschen zu gewährleisten.

Zitate aus Medienmitteilung des Schweizerischen Gehörlosenbundes vom 30. Oktober 2022
Screenshot: Kanton Tessin.
Visualbild lachende Senior:innen

5. Bärner Xundheitstag

Wie bleiben wir möglichst lange fit? Alle Vorträge werden in Gebärdensprache übersetzt und über die neue Höranlage im Raum übertragen.

Der Xundheitstag ist eine gemeinsame Aktion von verschiedenen Organisationen, darunter auch die Interessengemeinschaft Gehörlose und Hörbehinderte IGGH und Pro Audito Bern. Wir sind mit einem Stand vertreten und beraten Interessierte rund um das Hören und über unsere Kurse.

5. Bärner Xundheitstag im Berner Generationenhaus am Samstag, 05. November 2022 von 09.00 bis 16.00 Uhr ohne Anmeldung.

 

Zeitungsausschnitt

Berner Oberländer: Hörbehinderte Menschen erzählen aus ihrem Alltag

Das entspricht nicht den gängigen Vorstellungen: Mit Hörhilfen vor einer Sekundarklasse zu unterrichten oder als gehörloser Polymechaniker im Betriebsrat einzusitzen und die Anliegen der Arbeitskollegen zu vertreten. Cyril Haudenschild und Salome Baumgartner erzählten der Journalistin Janine Zürcher, wie ihr Alltag aussieht.

Der Artikel aus der Serie «So tönt der Berner Oberland» erschien am 07. Oktober 2022 im Berner Oberländer und auch in der Berner Zeitung, Langenthaler Tagblatt und Thuner Tagblatt. In der kostenpflichtigen Online-Ausgabe ist zusätzlich ein Video in Gebärdensprache zu sehen. Mit Genehmigung der Redaktion dürfen wir hier ein PDF verlinken.

PDF «Klanglos glücklich»

Online-Artikel Berner Oberländer

Illustration Hörbehinderung und Beruf

Umfrage: Welche Sorgen haben hörbehinderte und schwerhörige Arbeitnehmende?

Ist die Arbeit so anspruchsvoll, dass ich müde nach Hause komme und anschliessend den Haushalt nicht mehr machen möchte? Belastet mich die Arbeit so, dass meine Gesundheit darunter leidet? Werde ich von Kolleg:innen gelegentlich ausgelacht?

Zu den beruflichen Umständen von hörbehinderten Personen in der Schweiz ist wenig bekannt. Die Fachhochschule Nordwestschweiz will die persönlichen Sorgen von hörbehinderten und schwerhörigen Arbeitnehmenden erforschen und ein Massnahmenkatalog erstellen.

Hier online teilnehmen

Foto: Fachhochschule Nordwestschweiz

Endlich hindernisfreie Live-Übertragung aus dem Bundeshaus

Demnächst werden alle Debatten aus dem Bundeshaus mit Untertitelung übertragen, und ein Teil davon in Gebärdensprache übersetzt.

Gestern, am 21. September 2022, behandelte der Ständerat die entsprechende Motion zum zweiten Mal, diesmal positiv. Vorausgegangen war ein langer Hickhack zwischen dem Nationalrat und dem Ständerat seit 2020. Während die Motion im Nationalrat zweimal eine überwältigende Mehrheit fand, lehnte der Ständerat die Motion bei der ersten Abstimmung ab, wegen finanziellen Bedenken.

Gemeinsamer Brief von Inclusion Handicap, Pro Audito Schweiz, Schweizerischer Gehörlosenbund SGB-FSS und Schweizerischer Hörbehindertenverband Sonos:
PDF Brief an den Ständerat

Kommentar von Pro Audito Schweiz
Kommentar vom Schweizerischen Gehörlosenbund SGB-FSS
Link zur Motion 20.505

Foto: www.parlament.ch
Illustration Umfrage

Umfrage: Velofahren und Hörbehinderung

Pro Velo Bern ist ein Verein zur Förderung des Veloverkehrs mit dem Motto: «Velofahren für alle».

Der Verein möchte erfahren, wo Menschen mit einer Hörbehinderung auf Hindernisse stossen, wenn sie mit dem Velo fahren. Pro Velo bittet alle Interessierte, an der Umfrage bis Mitte Oktober 2022 teilzunehmen.

Link zur Umfrage:
https://de.surveymonkey.com/r/G6DBZZ8

Gut besucht war das 84. Kommunikationsforum

Rückblick: Jubiläums-KoFo mit gehörlosem Cartoonist Cristian Verelst

Die Wettbewerbsfrage an das Publikum lautete: Wie viele Kommunikationsforen fanden seit 2002 statt? Die Themen waren zum Beispiel: «Gehörlose und Schwerhörige wechseln den Beruf», «Focus-5, Fernsehen für Gehörlose und Schwerhörige», oder «Hörende Kinder von gehörlosen Eltern». Zu unzähligen Themen diskutierten die Anwesenden zusammen mit Experten aus der Welt der Gehörlosen und Hörbehinderten.

Aus dem Publikum kamen Schätzungen zwischen 114 und 50. Am besten schätzte Jörg Matter mit 80 ein und erhielt den Preis.

Beim 84. Kommunikationsforum stand der gehörlose Comiczeichner Cristian Verelst im Zentrum. Er stellte sein Comicbuch «Keine stille Odyssee» vor. So ist auch seine Bildersprache: hörende Protagonisten scheinen zu sprechen, während die jeweiligen Sprechblasen leer bleiben oder mit unverständlichem Text ausgefüllt sind. Immer wieder stockt oder bricht die Kommunikation ab. Damit erzählt Cristian Verelst in seiner Autobiografie Episoden, die an Absurdität kaum zu überbieten sind. Auf den Comic-Seiten wird immer wieder deutlich, wie wichtig eine gelingende Kommunikation in Gebärdensprache ist. Aus dem Publikum meldeten sich viele und erzählten von eigenen, ähnlichen Erfahrungen.

20 Jahre lang war Miriam Münger und Anna von Steiger im KoFo-Team dabei, und fast ebenso lange dabei waren Andy Dennler und Franziska Roos. Christine Bütikofer (Vizepräsidentin IGGH) würdigte ihr Engagement und überreichte allen ein Präsent. Alle ausser Franziska Roos treten nun zurück. Ein neues Team wird die Tradition des KoFos weiterführen.

Am Ende der Veranstaltung folgte eine süsse Überraschung. Die Gelateria Di Berna fuhr mit ihrem Ape-Dreirad vor und servierte allen frisch zubereitete Glace-Spezialitäten.

 

 

Fotos: Geschäftsstelle IGGH

Rückblick: Ferienwoche im Appenzell

Nein, das Geheimnis des Appenzellerkäse haben wir auch noch nicht erfahren. Aber wir waren nahe daran. In den Schaukäsereien deutete man nur an, es seien sehr viele Kräuter für den Geschmack verantwortlich.

BarfusswandernWährend den Wanderungen durch die hügeligen Wiesen fanden wir allerlei Kräuter, Frauenmantel, Ehrenpreis, Mädesüss. Sehr gut gefallen hat uns der Barfussweg von Jakobsbad bis Gontenbad, eine Wohltat für die Füsse.

Dies und anderes erzählten uns die 11 Teilnehmenden, die vom Hotel Krone in Urnäsch AR aus die Region erkundeten. Unter anderem ein Ausflug auf den Säntis oder ein Besuch im Museum für Bräuche und Traditionen. In der Ferienwoche fanden einige Volksfeste statt und eine Alpabfahrt war zu bestaunen.

Die IGGH dankt Anči Grossenbacher, Caroline Lerch, Franziska Roos und Brigitte Senn für die Durchführung der Ferienwoche, die von Pro Audito Bern gesponsert wird.

Foto oben: René Niederer, Appenzellerland Tourismus AR
Foto unten: Caroline Lerch