Inklusionsinitiative: Start der Unterschriftensammlung

Menschen mit Behinderungen wollen an unserer Gesellschaft teilhaben: Sie wollen sich ausbilden, arbeiten, Politik machen, den ÖV nutzen, an der Kultur teilhaben. Doch diese Gleichstelung ist noch nicht realisiert, wie der verantwortliche Ausschuss der UNO kritisierte. Sein Bericht von 2022 deckte gravierende Mängel auf. Darum braucht es eine Anpassung unserer Bundesverfassung. «Damit die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen vorankommt, braucht es leider den Druck einer Volksinitiative», sagt Verena Kuonen, Co-Präsidentin von Inclusion Handicap.

Wir treffen uns auf dem Bundesplatz! Christine Bütikofer (Vizepräsidentin IGGH), Brigitte Schökle (Geschäftsführerin) und Victor Senn (Öffentlichkeitsarbeit) sind vor Ort.

Wo: Kulturpunkt an der Speichergasse 4 in 3011 Bern.

Wann: Donnerstag, 27. April 2023, 12.15 Uhr bis 14.00 Uhr

Die Inklusionsinitiative beauftragt den Gesetzgeber mit der Sicherstellung der rechtlichen und tatsächlichen Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Zur Initiativkommittee gehören an: Inclusion Handicap, AGILE.CH, Verein Tatkraft, Stiftung für direkte Demokratie. Die Dachverbände Pro Audito Schweiz, Schweizerischer Gehörlosenbund und Schweizerischer Hörbehindertenverband Sonos unterstützen ebenfalls die Inklusionsinitiative.

www.inklusions-initative.ch

Vorfrankierter Unterschriftenbogen von Pro Audito Schweiz

Foto: © Mark Henley / Panos
Text: Medienmitteilung von Inclusion Handicap

Enttäuschung über den Postulatsbericht des Regierungsrates zur Anerkennung der Gebärdensprache

Nach einer langen Wartezeit von drei Jahren hat die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) unter dem Vorsitz von Regierungsrat Pierre-Alain Schnegg am 22. Februar 2023 den Postulatsbericht zur Anerkennung der Gebärdensprache veröffentlicht.

Der Bericht ist enttäuschend und weist verschiedene Mängel auf.

Der Schweizerische Gehörlosenbund SGB-FSS und die Interessengemeinschaft Gehörlose und Hörbehinderte IGGH haben eine Stellungnahme abgegeben und bemängeln, dass trotz mehrmaligem Angebot weder der SGB-FSS noch die IGGH in den dreijährigen Abklärungsprozess einbezogen wurden.

Um eine Verbesserung des sozialen und kulturellen Lebens für Menschen mit einer Hörbehinderung zu erreichen, ist es notwendig, dass die Gebärdensprache rechtlich anerkannt wird. Im Gegensatz zum Kanton Bern haben die Kantone Zürich, Genf, Tessin und Neuenburg bereits die Gebärdensprache anerkannt. Auch der Bundesrat sprach in seinem Bundesratsbericht vom 24. September 2021 von der Notwendigkeit der rechtlichen Anerkennung und teilte dies dem Parlament mit.

In Europa sind die Gebärdensprachen in über 37 Ländern auf Verfassungs- oder Gesetzesebene anerkannt und die Erfahrungen zeigen, dass dies der Grundstein für eine Verbesserung des sozialen und kulturellen Lebens für Menschen mit Hörbehinderung ist.

Leider schreibt der Regierungsrat im Postulatsbericht genau das Gegenteil und sieht in der Anerkennung der Gebärdensprache KEINE Verbesserung des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens für gehörlose und  hörbehinderte Menschen.

Dies ist für den SGB-FSS, für die IGGH und sicherlich auch für alle, die selbst betroffen sind, nicht nachvollziehbar.

Die SGB-FSS und die IGGH bleiben am Ball und setzen sich weiterhin für den Abbau der diskriminierenden Barrieren ein, die Menschen mit Hörbehinderung tagtäglich erleben.

Theo Juker, Präsident der IGGH

11. April 2023

Neue Heft-Ausgabe «Kurse Informationen Veranstaltungen» versendet

Ab Mai 2024 starten viele neue Kurse zu untenstehenden Themen. Gerne nehmen wir Online-Anmeldungen entgegen.

Hörtraining mit Lippenlesen

Gedächtnistraining

Sprachkurse

Djembékurs

Seniorenturnen für Gehörlose 60 Plus

Ferienwoche 2024 in Rheinfelden

PDF «Kurse Informationen Veranstaltungen» Mai – August 2024

Videobild mit Stéphane Beyeler und Ruedi Graf

Schweizerischer Gehörlosenbund sucht neue Vorstandsmitglieder

Für die anstehenden Vorstandswahlen des Schweizerischen Gehörlosenbundes SGB-FSS werden Kandidat:innen gesucht. Insbesondere die Region Bern ist im Vorstand nicht vertreten. Wir von der Interessengemeinschaft Gehörlose und Hörbehinderte IGGH ermuntern deshalb alle, sich für den Vorstand zu melden.

Der Vorstand sucht Kandidat:innen, die folgende Eigenschaften mitbringen:

– Verbindliches Engagement für die Ziele des Gehörlosenbundes
– Lust an Veränderung
– Neugierde am Lernen
– Begeisterung für aktive Vorstandsarbeit & Verbandsführung
– Gestaltungswille mittels eigener Ideen
– Wunsch, Verantwortung zu übernehmen
– Freude an der persönlichen und wertschätzenden Kommunikation.


Mehr Informationen beim Schweizerischen Gehörlosenbund SGB-FSS

Umfrage zur politischen Mitwirkung

Tanja Krebedünkel ist Projektmitarbeiterin Politisches Empowerment des Schweizerischen Gehörlosenbundes SGB-FSS. Nebenbei studiert sie Politikwissenschaften und verfasst gerade eine Masterarbeit, um die politischen Rechte von gehörlosen und schwerhörigen Menschen zu verbessern. Sie bittet um eine Teilnahme an ihrer vertraulichen und anonymen Umfrage.

Link zur Umfrage (Qualtrics)

Foto von Mohamed Hassan von PxHere

Livestream Behindertensession und SRF Arena in Gebärdensprache und mit Untertitelung

Am Freitag, 24. März 2023 wird die Behindertensession live aus dem Nationalratssaal übertragen, von 13.30 bis 17.00 Uhr. Die Debatten werden in Gebärdensprache übersetzt und untertitelt.

Hier gehts zum Livestream der Behindertensession (Pro Infirmis, Swiss TXT AG)

 

Eine Spezial-Arena mit Sandro Brotz und Oceana Galmarini zur Behindertensession wird auch am Freitagabend, 24. März 2023, von 22.25 bis 00.05 Uhr ausgestrahlt, und zwar in Gebärdensprache und mit Untertitelung. Mit dabei ist auch die Präsidentin des Schweizerischen Gehörlosenbundes SGB-FSS, Dr. Tatjana Binggeli.

Auf SRF INFO wird die Arena-Sendung mit Gebärdensprache um 22.25 Uhr ausgestrahlt.

Link zur Arena-Webseite des Schweizer Fernsehens

Foto: SRF
Neuer Rollup mit dem Vereinslogo

Neue Präsidentin des Gehörlosenvereins Alpina Thun

Erstmals in der 106-jährigen Geschichte des Gehörlosenvereins Alpina Thun wurde eine Frau an die Spitze gewählt. Eine grosse Mehrheit der Stimmen ging an Franziska Ledermann anlässlich der Mitgliederversammlung vom 18. März 2023 im Restaurant Rössli in Uetendorf.

Der zurückgetretene Präsident Daniel Lehmann amtete während 7 Jahren. Ebenfalls nicht mehr zur Wahl standen Heinz Roos (Finanzen), Fritz Salzmann (Beisitzer), Stefan Emmenegger (Beisitzer und Webmaster, nicht im Bild), die alle von den Mitgliedern ein Geschenk erhielten. Franziska Roos bleibt dem Vorstand erhalten.

Neugewählte Vorstandsmitglieder sind Cyril Haudenschild (Vizepräsident), Markus Russi (Finanzen) und Hansrudolf Schumacher (Beisitzer). Damit ist der Vorstand mit fünf Mitgliedern komplett. Ein grosses Dankeschön ging an Theo Juker, Präsident der Interessengemeinschaft Gehörlose und Hörbehinderte IGGH und Brigitte Schökle, Geschäftsführerin IGGH, für die wertvolle Unterstützung, Begleitung und Beratung im Jubiläumsjahr 2022 und bei der Realisierung der neuen Website.

Gehörloser Kandidat aus dem Kanton Bern für den Nationalrat

Der Berner Christian Gremaud hat sich entschlossen, die Anliegen der Gehörlosen und Hörbehinderten im Nationalrat zu vertreten.

Er kandidiert für die Sozialdemokratische Partei Bern und erklärt seine Mission wie folgt: «Eine von fünf Personen in der Schweiz lebt mit einer Behinderung, das sind rund 20 % der Bevölkerung. Dies entspricht 1,8 Millionen Menschen mit Behinderungen, die in der Schweiz leben. Die aktuelle Situation der Schweizer Politik für Menschen mit Behinderungen gehört in Bezug auf Zugänglichkeit und Inklusion noch nicht zu den besten der Welt. Viele Barrieren, von denen Menschen mit Behinderungen betroffen sind, bestehen immer noch in allen Bereichen; wie dem Arbeitsmarkt, dem Zugang zur Gesundheitsversorgung, der Mobilität etc. Aus meiner Sicht als gehörlose Person gibt es zu geringe Fortschritte bei der Barrierefreiheit. Beispielsweise habe ich im Beruf nur Anspruch auf 10 Stunden Gebärdensprachdolmetschen pro Monat. Diese Beschränkung schränkt folglich meinen Zugang zur Arbeit ein. In den letzten 20 Jahren bin ich bei einigen Arbeitgebern aufgrund meiner Gehörlosigkeit diskriminiert worden. Aus diesem Grund möchte ich, dass die Stimme einer Person mit Behinderung in der politischen Debatte unseres Landes zählt. Diese Stimme sollte zur Beseitigung von Diskriminierungen beitragen.»

Webseite von Christian Gremaud

Kampagne-Webseite von Christian Gremaud

Liste der Nationalratskandidaten der SP Bern

 

Inklusiver Swiss Bike Park

Auch Bundesrat Albert Rösti war am 07. März 2023 bei der Eröffnung des Clubhauses des Swiss Bike Park in Oberried als Festredner zugegen. Seine Rede wurde in Gebärdensprache übersetzt.  Bei der Eröffnung waren dabei: Andreas Binggeli, Präsident Gehörlosen Sportclub Bern, Theo Juker, Präsident IGGH, und Brigitte Schökle, Geschäftsführerin IGGH.

Seit zwei Jahren wirkte die Interessengemeinschaft Gehörlose und Hörbehinderte als Inklusionspartner mit. Das neue Swiss Bike Park in Oberried neben dem Hauptgeschäft von Thömus AG wurde von Anfang an gemäss den Richtlinien des hindernisfreien Bauens (SIA 500) geplant und umgesetzt. Weitere Inklusionspartner sind die Stiftung Cerebral, Schweizerische Paraplegiker-Stiftung, PluSport und die Stiftung Denk an mich.

Im Clubhaus befindet sich ein Schulungsraum, der über eine induktive Höranlage verfügt.

Mehr Informationen zur Hindernisfreiheit des Swiss Bike Park

 

 

Fotos: Theo Juker
Foto Jubiläumsapéro

Jubiläumsapéro 25 Jahre IGGH

Theo Juker, Präsident der Interessengemeinschaft Gehörlose und Hörbehinderte IGGH, konnte am 31. Januar 2023 über 50 geladene Vertreter der Kollektivmitglieder, Ehrenmitglieder und Gäste zum Jubiläumsapéro begrüssen. Darauf traten folgende Gratulanten auf das Podium:

  • Othmar Lehmann, Vizepräsident von Pro Audito Bern, der eine Grussbotschaft des verhinderten Präsidenten Christoph Künzler verlas.
  • Daniel Lehmann, Präsident Gehörlosenverein Alpina Thun
  • Yvonne Zaugg, Präsidentin Gehörlosenverein Bern
  • Andreas Binggeli, Präsident Gehörlosen Sportclub Bern GSCB

Anschliessend nahm uns Theo Juker mit auf eine multimediale Zeitreise von der Gründung der IGGH bis heute. Die eindrücklichen historischen Bilder und Kurzfilme zeigten eine breite Palette von Aktivitäten, die von Tagungen zum öffentlichen Verkehr über hindernisfreies Bauen bis hin zu barrierefreier Kultur reichten.

Beim anschliessenden Apéro wurden leckere Köstlichkeiten serviert. Manch einer erzählte lustige Erinnerungen oder lernte neue Leute kennen.

Plötzlich wurde es dunkel. Wunderkerzen erhellten die ins Auditorium gebrachten Geburtstagstorten und markierten den ersten Höhepunkt unseres Jubiläumsjahres. Die Anwesenden hatten die Qual der Wahl zwischen Schokoladen- und Zitronentorte, frisch zubereitet vom Restaurant der Stiftung Uetendorfberg.

Wie geht es weiter im Jubiläumsjahr?

Die eigentliche Jubiläumsfeier findet am 10. Juni 2023 im Hotel Kreuz in Bern statt. Nach der Mitgliederversammlung folgt das Festprogramm.

Den Abschluss des Jubiläumsjahres bildet das FORUM IGGH für Menschen mit einer Hörbehinderung am 27. Oktober 2023, an dem wir unsere Jubiläumschronik präsentieren.