Franziska Teuscher, Gemeinderätin der Stadt Bern und Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, zusammen mit Theo Juker, Präsident IGGH und Brigitte Schökle, Geschäftsführerin IGGH

25 Jahre IGGH: Mitgliederversammlung mit Jubiläumsfeier

Die Jubiläumstagung vom 10. Juni 2023 ereignete sich im Kongresszentrum Hotel Kreuz in Bern.

Mit einer Gratulation der Stadt Bern eröffnete Franziska Teuscher ihre Rede. Sie ist Gemeinderätin der Stadt Bern und Direktorin für Bildung, Soziales und Sport (BSS). Auch für die Stadtregierung sei Inklusion im Sinne der Behindertenrechtskonvention wichtig, meinte Franziska Teuscher und erwähnt die laufende Inklusionsinitiative, für die gerade Stimmen gesammelt werden. Trotz städtischer Fachstelle für die Gleichstellung für Menschen mit Behinderungen bestehe noch Nachholbedarf bei 16 Themen, für die im nächsten Jahr weitere 20 Videos in Gebärdensprache aufgeschaltet werden. Mit einem grossen Applaus wird die Gemeinderätin verdankt.

Anschliessend führte Theo Juker durch die Mitgliederversammlung im Kongresszentrum Hotel Kreuz. Die anwesenden Kollektivmitglieder stimmten allen traktandierten Geschäfte zu.

Mit der folgenden Bildergalerie präsentieren wir eine Revue von der Mitgliederversammlung und Jubiläumsfeier 25 Jahre IGGH.

Gebannt verfolgen gehörlose und hörbehinderte Menschen die Debatte.

Anerkennung der Gebärdensprache: Regierungsrat muss Massnahmen erarbeiten

Gebannt verfolgten die gehörlosen und hörbehinderten Menschen auf der Zuschauertribüne, wie der Grosse Rat die Motion zur Anerkennung der Gebärdensprache diskutierte. Die Sitzung vom Dienstag, 13. Juni 2023 ist als Video mit Übersetzung in Gebärdensprache verfügbar, siehe Link ganz unten. Das Wortprotokoll ist auch unter diesem Link veröffentlicht.

Die Motion von 2019 wurde am 4. März 2020 in ein Postulat umgewandelt. Seither hatte Regierungsrat Pierre Alain Schnegg den Auftrag, einen Postulatsbericht zu verfassen.

Drei Jahre mussten wir warten, bis der Postulatsbericht am 22. Februar  2023 erschien. Wir hatten einen umfassenden Bericht mit geeigneten Massnahmen und Vorschlägen erwartet. Schlussendlich erhielten wir einen dünnen Bericht, der zum Schluss kommt, es bestehe kein Handlungsbedarf.

Für Theo Juker, Präsident der IGGH, ist es absolut unverständlich, dass im Rahmen des Postulatsberichts bisher keine Anhörung der Gehörlosenorganisationen stattfand.

Der Grosse Rat überwies das Ratsgeschäft (Postulatsbericht) an die Gesundheits- und Sozialkommission (GSoK) zur Vorberatung. Die Mitglieder der GSoK konnten sich in der Vorberatung nicht auf eine gemeinsame Position einigen, sondern stellten zwei Anträge:

Kommissionsminderheit (Grossrätin Simone Leuenberger): Antrag zur Rückweisung des Postulates und Auftrag zur Überarbeitung des Berichtes unter Einbezug der Betroffenen und der entsprechenden Verbände.

Kommissionsmehrheit (Grossrätin Sibyl Eigenmann): Planungserklärung: Der Kanton Bern soll Massnahmen zur Verbesserung der Situation von gehörlosen und hörbehinderten Menschen erarbeiten. Dabei sind die Betroffenen und die entsprechenden Verbände aktiv einzubeziehen.

Bei der Abstimmung im Grossen Rat fand der Antrag der Kommissionsminderheit keine ausreichende Unterstützung. Immerhin hat der Grosse Rat die Planungserklärung angenommen. Der Kanton Bern ist nun in der Pflicht, Massnahmen zu erarbeiten und die IGGH einzubeziehen.

Abstimmungen

1. GSoK-Kommissionsminderheit, Rückweisungsantrag: 57 Ja, 91 Nein, 0 Enthaltungen

2. GSoK-Kommissionsmehrheit, Planungserklärung: 105 Ja, 37 Nein, 4 Enthaltungen

3. Schlussabstimmung: 122 Ja, 17 Nein, 7 Enthaltungen

 

 

Link zur Debatte vom 13. Juni 2023, Video mit Übersetzung in Gebärdensprache.

Weitere Informationen zur Motion, zum Postulatsbericht, zur Rückweisungsantrag, zur Planungserklärung (auf «Alle Details anzeigen» klicken)


Stellungnahme von Theo Juker, Präsident IGGH

Thun: Feministischer Streik am 14. Juni 2023 in Gebärdensprache

Am gleichen Tag wie der Frauenstreik in Bern versammelt sich das «Feministische Kollektiv Thun-Berner Oberland» auf dem Rathausplatz in Thun. Von 11 bis ca. 15 Uhr sind verschiedene Veranstaltungen mit Dolmetschdienst DSGS geplant.

Anschliessend reist das Feministische Kollektiv nach Bern, wo die Reden auf der Schützenmatte um 17.50 sowie auf dem Bundesplatz zwischen 19.45 und 20.15 Uhr ebenfalls in Gebärdensprache übersetzt werden. Mehr darüber in diesem Blogbeitrag:
Bern: Feministischer Frauenstreik in Gebärdensprache

PDF Feministischer Streik in Thun
www.feministischeskollektivthunbeo.ch

 

 

 

 

 

 

 

Bern: Feministischer Frauenstreik am 14. Juni 2023 in Gebärdensprache

Die tatsächliche Gleichstellung von Frauen, Männern und queeren Menschen ist noch lange nicht erreicht. Deshalb ruft das «Feministische Streikkollektiv Bern» alle zur Teilnahme an der Kundgebung auf. Ein Teil des Tagesprogramms wird in die Gebärdensprache DSGS übersetzt. Das Streikkollektiv schreibt dazu:

«Die Reden während der Besammlung zur Demo auf der Schützenmatte (17.50 Uhr) sowie die Reden im Anschluss an die Demo auf dem Bundesplatz (19.45/20.15 Uhr) werden in Gebärdensprache (Hochdeutsch) verdolmetscht.

Zuvorderst vor der Bühne auf dem Bundesplatz ist nach der Demo ein Bereich reserviert, damit du die Gebärdenverdolmetschung auch gut sehen kannst. Ebenso ist dieser Bereich für Menschen mit Mobilitätseinschränkung nutzbar (es gibt dort Stühle und Bänke). Auch für alle, die Bedarf haben nach etwas Raum und Schutz vor möglichem Gedränge auf dem Bundesplatz, steht dieser Bereich zur Verfügung. Achtung, der Bundesplatz wird sehr voll sein.»

PDF Flyer Feministischer Frauenstreik

Information zu barrierefreiem Zugang (www.frauen-streiken.ch)